Hilfe, mein Kind zornt

Überall liest man davon, wie man mit Kleinkindern umgehen soll, wenn sie zornen, trotzen – oder wie heißt es so schön: „Ihren Willen durchsetzten!“ Ich kann mich noch ganz genau an den ersten Wutanfall meines Sohnes erinnern:

Nach gefühlten 20 Stunden Autofahrt (in Wahrheit waren es nur ca 7 Stunden) kamen wir alle total erledigt, hungrig, müde und verschwitzt in unserer Ferienwohnung an. Mit „alle“ meine ich meine Familie inklusive Oma, Opa und Onkel.

Wir luden gerade das Gepäck aus dem Auto, als mein sonst immer so sonniges Kind plötzlich einen riesen Wutanfall bekam. Ich erschrak und war geschockt! Er war noch nicht mal ein Jahr alt. Als gelernte und jahrelang praktizierende Erzieherin dachte ich, ich wüsste eigentlich theoretisch fast alles über die Trotzphase. Aber sollte die nicht erst mit 2 Jahren losgehen? Er war gerade einmal 10 Monate alt!

Schneller als ich schauen konnte, hatten meine Familienmitglieder schon reagiert. Auch sie kamen alle aus dem pädagogischen Hintergrund. Ich hörte Sätze, wie: „Schrei nicht so! Reiß dich zusammen! Jetzt ist aber Schluss!“ Sie sprachen streng mit ihm. Ich weiß noch, wie ich dachte: „Oh weh, jetzt fängt „Erziehung“ an!“ Mir fielen all die Dinge ein, die ich über die Trotzphase und Erziehung gelernt hatte.

Ehrlich, ich wollte wirklich mein Kind „erziehen“. Ihm sagen, dass er sich so nicht geht…

Aber ich konnte es nicht. Ich sah dort meinen kleinen Jungen stehen – komplett hilflos, hungrig, müde… Mein kleiner Junge, der in diesem Moment die Welt nicht mehr verstand! Mein Bauchgefühl wollte ihm nur helfen und ihn schützen.

Die ganze Atmosphäre war so angespannt. Ich wollte zu ihm, in die Arme nehmen, ihn schleunigst aus dieser Situation bringen – und so tat ich das schließlich! Ich nahm ihn auf den Arm und lief ein paar Schritte von den anderen weg. Ich sprach liebevoll und beruhigend mit ihm und lenkte ihn ab. Zum Glück beruhigte er sich recht schnell und entdeckte voller Neugierde unsere Ferienwohnung.

Als er abends im Bett lag und ich zu den anderen Familienmitglieder in Wohnzimmer ging, entflammte eine riesen Diskussion. Sie waren ärgerlich auf mich. Ich hätte mich durchsetzen und ihm sagen müssen, was Sache ist. Ich wäre viel zu nachgiebig gewesen. Wenn ich so jetzt immer reagieren würde, dann tanze er mir bald auf der Nase. Würde ich ihn nur verwöhnen!

Das saß! Auf keinen Fall wollte ich später mal ein verwöhntes, unerzogenes, unhöfliches, bockiges Kind. Aber war das denn wirklich so? War er wirklich plötzlich so „böse“? War er wirklich mit einem Mal so „willensstark“, dass er uns zeigen wollte, wie der Hase läuft, oder uns manipulieren, oder gar tyrannisieren wollte?

Oder waren seine Wutausbrüche viel mehr ein Zeichen von Hilflosigkeit, Hunger, Müdigkeit, Frust, Angst…

Ich beschloss die Sache zu beobachten. Einmal ganz genau hinzuschauen, in welchen Situationen er zornig wurde. Und mir wirklich Mühe zu geben, ihn zu verstehen, warum er womöglich wütete.

Und so begann für mich eine sehr spannende Zeit. Denn wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, blieb das nicht sein einziger Wutanfall.

Ich lernte sehr viel in dieser Zeit – las viel und besuchte mehrere Fortbildungen zu diesem Thema. Ich wollte unbedingt verstehen, was da mit unseren kleinen Persönchen, die wir so sehr lieben, passiert, wenn sie so zornen – und wie wir ihnen helfen können.

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• Oder was auch immer Sie sonst noch für Fragen haben…

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Ich helfe Ihnen gerne weiter.

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